(nmz, Dirk Klose) -
In Wien war der Komponist Adalbert Ritter von Goldschmidt eine zentrale Persönlichkeit der Kulturszene. Aber um die Jahrhundertwende begann sein Ruhm zu verblassen; immer heftigeren antisemitischen Schmähungen ausgesetzt, zog er sich mehr und mehr zurück, und als er im Jahr 1906 ziemlich verarmt starb, folgten nur ein Kritiker und Karl Kraus dem Sarg. Jetzt ruft eine Biographie des auch als Dramaturg arbeitenden Lyrikers Christian Filips dieses farbenreiche Leben in Erinnerung, – das Leben eines Künstlers, der gleichermaßen „Genie und Narr“ oder, wie er sich selbst beschrieb, ein „Unsterblichkeitsclown“ war.