Adalbert von Goldschmidt erfand gern Wörter. Auf seine Neigung zu Neologismen und Sprachkreationen macht jetzt die Dichterin Monika Rinck in ihrem Begriffsstudio aufmerksam. Als eine der ersten Leserinnen des "Unsterblichkeitsclowns" ergänzt sie in ihrem poetischen Duden die Goldschmidt-Einträge:
4718 Der Chor der Weltbüßer, der Chor der Erkenntnis-Erlösten
4720 beim Welten-Faultier
4721 klirrendes Kettengerassel wild aneinander gereihter verminderter Septimenaccorde
Zu 4718: Es handelt sich hierbei um zwei Chor-Ensembles aus dem Finale von Goldschmidts Musikdrama "Gäa" (1888).
Zu 4720: Auf das "Welten-Faultier" kommt Sardonion am 2. Tag des dreitägigen Mysterienspiels "Gäa" zu sprechen. Der ganze Vers lautet: "Was nützt, beim Welten-Faultier, all mein Keifen?"